Düstere Räume

Düstere Räume

Hoppla! Kaum hatte Zwerg den Knopf gedrückt, sprang die Tür auch schon auf. Vermutlich war sie auf die gleiche Weise getarnt wie die Bücher. Und jetzt war auch klar warum die Türen der beiden kleinen Räume soweit auseinanderlagen. Es hätte uns gleich auffallen müssen. Ein Schritt durch die Tür führte uns in einen Gang an dessen Ende wieder ein Holztür auf uns wartete. Aber Moment mal. Mit Betreten des Ganges war mein Rucksack plötzlich wieder leicht. Was passiert hier? Eine kurze Kontrolle zeigte, dass die Bücher verschwunden waren. Zwerg und Jacques hatten das gleiche Problem. Schnell noch mal zurück und die Regale kontrolliert. Die Bücher waren wieder an ihrem ursprünglichen Ort. Interessant. Man musste sie wohl hier lesen. Eine Präsenzbibliothek also. Wir würden uns die Zeit nehmen müssen, aber nicht jetzt, die anderen standen bereits ungeduldig vor der Holzür. Also wieder mal Routine. Nichts. Zwerg öffnete die Tür. Dahinter lag wieder ein von zwei Fackeln kärglich erhellter Raum. Darin befand sich ein massiver Altar aus grauem, roh behauenem Granit. Direkt über dem Altar an der Wand befand sich wieder eines dieser Symbole. Der ganze Raum hatte eine düstere, böse, verdorbene, unheimliche Austrahlung und drückte unsere Stimmung, die nach dem Fund der Bücher ein wenig euphorisch war, deutlich. Wir spürten alle einen kalten Zorn auf irgendwelche Kreaturen, die vor langer, langer Zeit ein großes Unrecht über uns gebracht hatten. Schon wieder mentale Beeinflussung oder war das Böse hier einfach zu stark? Wir sollten besser gehen.  Bis auf den Altar und die Fackeln schien der Raum leer zu sein, es gab also nichts zu holen. Aber Adalbert, der sich von den Einflüsterungen der Unbekannten gerade einigermaßen erholt zu haben schien, hatte hier ein neues Ziel für seine Leidenschaft gefunden. Er bestand darauf den Altar zu zerstören. Wie sollte das gehen? Jeder spürte die doch die unheimliche Macht dieses Altares. Cart fand, es sei unsere Pflicht diesen Ort zu entweihen. Wie entweiht man einen bösen Ort? Muß man etwas Gutes tun? Ich war in religiösen Dingen nicht allzu bewandert aber das hier schien mir eine Nummer zu groß für uns. Auch Zwerg war der Meinung wir könnten hier nichts tun und der war sozusagen vom Fach. Also zogen wir uns in die Bibliothek zurück. Bis auf Cart und Adalbert, die versuchten ihre hehren Pläne umzusetzen. Die vier Tische waren gerade ausreichend da Avamys jetzt auch einen belegte. Während Jacques einigermaßen entspannt seine Reiseberichte las und immer wieder entzückt aufschrie und uns kurz von diesem oder jenem Wunder erzählte, hatten Zwerg und ich Probleme uns auf die komplizierte Materie zu konzentrieren. Der Lärm, der aus dem Altarraum dröhnte, weil Cart und Adalbert versuchten den Altar zu zerstören half nicht. Gerade als wir alle Türen schließen wollten, gaben die Beiden auf und kamen erfolglos aber erschöpft zurück. Gerade hielt Jacques einen kleinen Vortrag über die Königreiche Mirador und Neuenfurth sowie einem elfischen Gebiet weit im hohen Norden mit einem wundersamen Wald. Ist doch klar. Wenn Elfen im Spiel sind ist alles irgendwie wunderlich. Avamys rief mir noch kurz etwas über ein untergegangenes Gnomenreich zu. Das würde ich später selber nochmal lesen müssen. In der Zwischenzeit wollte Adalbert die Geheimtür mit den scheinbar leeren Regalen verbarrikadieren. Das ging natürlich schief. Die Regale stürzten um und Adalbert lag unter einem Berg von Bücher begraben, wunderte sich aber nur, warum die Regale so schwer seien. Jacques befreite ihn dann in mühevoller Kleinarbeit, während Cart einfach der Mechanismus der Geheimtür zerstörte. So geht es doch auch. Vielleicht würden wir jetzt zum Lesen kommen.

Düstere Gesichter

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