Die Insel

Die Insel

Dieses Dorf ist ein wahrer Informationsquell. Die Einwohner sind unwahrscheinlich mitteilungsbedürftig und auch alte Aufzeichnungen dürfen wir lesen. Zusammen mit den Fragmenten aus dem gefundenen Tagebuch ergab sich folgende Situation. Alles begann somit vor rund 150 Jahren. Dracon, ein junger Magier tauchte hier im Gnomenherzogtum auf und schleimte sich beim Herzog ein. In den Jahren darauf festigte er offenbar sein Position, machte den Herzog zu einem König und forschte insgeheim im Bereich der Dämonologie. Im Laufe der Jahre wurde der Magier immer mächtiger. Er lies verschiedene Bauwerke errichten. Menschen verschwanden plötzlich auf unerklärliche Weise. Die Steuern wurden regelmäßig erhöht. Irgendwann hatte das Volk genug und es kam zur Rebellion. Zu spät allerdings. Der Magier hatte es geschafft ein großes Tor zur Hölle, oder dem was die Dorfbewohner dafür hielten, in Form eines schwarzen Wirbelsturms zu öffnen. Grausame Dämonen entstiegen dem Tor und es kam zu einem fürchterlichen Gemetzel. Dabei ist vermutlich auch der Zauberer Dracon ums Leben gekommen. Die Überlebenden gründeten ein neues Dorf, das in dem wir uns gerade aufhielten, und nannten es Neuenfurth. Einige fortschrittliche Regeln sollten die Wiederholung einer solche Tragödie in Zukunft verhindern. So glaubten sie an eine Art gemeinschaftliche Führung, jeder durfte sich an wichtigen Entscheidungen beteiligen. Sie nannten das Demokratie. Blödsinn. Auf lange Sicht völlig undurchführbar. Außerdem war das Anwenden von Magie unter Strafe gestellt.  Noch größerer Blödsinn. Was sollte das denn? Verbot man etwa Messer, nur weil man manchmal eine Leiche mit einem solchen im Herzen findet? Dafür kann das Messer doch nichts.
Interessant ist jedenfalls, dass die Bewohner von Neuenfurth die Bauwerke von Dracon meiden. Andernfalls hätten sie vielleicht auch schon die Spiegel entdeckt und ihre Schlüsse gezogen. Offenbar war das Riesenpentagram, dass Dracon in seinen Texten erwähnt eines aus Licht und wurde von den Strahlen der Spiegel gebildet. Das ist wirklich eine geniale Leistung. Aus rein wissenschaftlicher Sicht musste man dieses Werk bewundern. Die Anwendung oder das damit angestrebte Ziel sind natürlich als bedenklich einzustufen. Schnell hatten sich auch zwei Fraktionen gebildet. Die einen wollten das Pentagram durch zerstören möglichst vieler Spiegel ein für allemal unbenutzbar machen. Die anderen, darunter auch ich, wollten es fürs erste nur abschalten. Man konnte schließlich nicht wissen, wofür man es noch brauchen würde. Außerdem könnte man sicher wertvolle Informationen, unschätzbares Wissen gewinnen, wenn man das System untersuchte. Die erste Fraktion setzte sich durch und wir brachen zum Baumturm auf.
Vitali gelang es dort tatsächlich, die Spiegel zu zerstören. Jetzt war das Tor zur Hölle geschlossen, auch wenn jemand wusste, wie man es aktivieren hätte können.
Unser nächstes Ziel war die Behausung eines Halblings, der seit vielen Jahren hier in der Gegend lebte. Er hatte sich das Vertrauen der meisten Ansässigen errungen und war sogar im Ortsbeirat. Trotzdem glaubten wir zwischen den Zeilen herauszuhören, dass irgendetwas mit ihm nicht ganz koscher ist. Man munkelte von einem geheimen Keller, Zombies und allerlei anderen seltsamen Dingen. Wir wollten uns das mal aus der Nähe ansehen. Das Anwesen bestand aus zwei Gebäuden. Es war scheinbar niemand da, aber bereits im ersten fanden wir eine Bodenluke. Die Luke zu öffnen grenzte an ein Drama aber ich möchte mich hier nicht in Details verlieren. Letztlich knackte Cart das Schloß und wir kletterten die Leiter hinunter. Der Raum unter dem Gebäude war gigantisch.
Es gab zwei Wasserläufe mit fliessendem Wasser und eine Insel dazwischen. Im Wasser vor der Insel lag ein toter Halbling, typische Bissspuren im Hals deuteten auf einen Vampir hin. Wieder so ein Unwesen, dass ich glücklicherweise bis jetzt nur aus der Literatur oder den Gesängen schlechter Barden kannte. Unser kollektives Wissen über untote Kreaturen führte zur sofortigen Pfählung des Halblings. Sicherheitshalber. Außerdem näherten sich uns circa zwei Dutzend Wölfe, die würden uns eine Weile beschäftigten. Erst danach würden wir uns dem Rest zuwenden können. Es gab da eine Stelle in der Mitte der Insel und mehrere Stellen außerhalb mit abgrundtief böser Ausstrahlung. Das würde noch interessant werden.

Der Vampir

Wie alles begann: Der Aufbruch

Ein Gedanke zu „Die Insel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert